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Drei Länder  -  ein Marathon
12. 3-Länder – Marathon am Bodensee und gleichzeitig Marathon-SM

Nach meiner Erkrankung im Sommer war es mein Ziel, im Herbst noch einen Marathon laufen zu können. Ich nahm mir den 3-Länder-Marathon vor, den ich erstens noch nie gelaufen bin und zweitens weil es zugleich die Marathon-SM war.  Doch dann kam ja noch der Jungfrau-Marathon dazwischen… trotzdem hielt ich an meinem Vorhaben fest, wohlwissend – und von verschiedenen Seiten wohl mitgeteilt – dass es ein gewagtes Programm ist. Aber: wer nicht wagt, gewinnt auch nicht oder auch: frisch gewagt ist halb gewonnen!

Wie bei den meisten Marathon-Veranstaltungen – mal ausgenommen Berlin, Frankfurt, Wien, London, New York u.ä. – könnte man von den Marathonis alleine nicht leben. So beendigten denn auch «nur» knapp über 1'000 LäuferInnen die Kerndistanz. Rund 8'000 weitere liefen beim Halb- oder Viertelmarathon, beim Breakfast-Run oder beim Kinderlauf mit. So ist v.a. das OK sehr zufrieden mit dem Gesamtanlass und auch die Sponsoren bekommen so ihre Gegenleistung. Da die Unterdistanzen im selben Gebiet stattfinden, benötigt es auch keine zusätzliche Helfer. Was das OK mit seiner fast einmaligen Idee, einen Lauf durch drei Länder durchzuführen, ebenfalls bezweckt, ist, dass man es wichtig findet, in der heutigen Zeit der Aus- und Abgrenzungen sportlich laufend ein Statement abzugeben.

Doch nun zur Strecke, zur SM und noch ein wenig zu mir:
Die Startzeit von 10h30 ist so gewählt, dass auch weiter weg wohnende Läufer relativ bequem ins deutsche Lindau anreisen können. Dort, die malerische und sehenswerte Stadt befindet sich auf einer kleinen Insel, ist der Start. Nach dem Verlassen der Insel geht’s auf einem schönen und gepflegten Uferweg, dem Bodensee-Radweg, in Richtung Bregenz. Nach rund 5 ½ Kilometer wird bereits die deutsch-oesterreichische Grenze erreicht. Weiter geht’s auf diesem Uferweg in Richtung Bregenz. Die Blicke schweifen auf den Bodensee und da wird eine bewusst, dass der Uebername «Schwäbisches Meer» sehr passend ist. Meeresähnlich wölbt sich das Gewässer vor einem. In Bregenz folgt eine ganz besondere Passage: man passiert nämlich die Tribüne des Festspielhauses! So etwa zwischen Reihe 5 und 6 läuft man durch. Im See davor thront die mächtige Bühne. Weiter geht’s durch liebliche Uferwälder und -wege nach Hard. Danach überquert man ein erstes Mal den Rheindamm, rund 2 Kilometer vor der Mündung in den See. Nach dem Durchlauf von Höchst geht’s zum zweiten Mal über die Grenze: die Schweiz wird in St. Margrethen (ca. km 25) erreicht. Die Schweizer Passage beschränkt sich auf rund 4 Kilometer und bald geht’s wieder nach Oesterreich und rund 5 Kilometer dem Rheindamm entlang. Nochmals über die Damm-Brücke – wir begegnen da den Läufern, welche rund 10 Kilometer hinter uns sind – nochmals durch Feld- und Wiesenwege (meist asphaltiert) und dann wird bei ca. km 39 wieder die schöne Parklandschaft von Bregenz erreicht. «Nur» noch rund 3 km ins Ziel beim Stadion…. Aber man kennt ja dieses «nur» bei einem Marathon!

Die Konkurrenz mit dem Murtenlauf, mit den nicht weit zuvor und danach liegenden Greifenseelauf und Hallwilerseelauf, dem Jungfrau-, Luzern- und Lausanne-Marathon war für die Schweizer Läufer natürlich gross und verlockend. Zwar sind die Organisatoren sehr zufrieden mit «unserem» Aufmarsch, aber mich dünkt, es hätte noch einige Läufer mehr ertragen aus dem Schweiz. Übrigens: wir hatten spezielle Startnummern, was ich eine sehr nette Geste empfand. Unter Abwesenheit der EM-Starter wurde die SM gewonnen von Armin Flückiger in guten 2h22. Bei den Damen siegte die 100km-Biel-Gewinnerin Claudia Bernasconi. Ein EM-Starter war doch noch dabei: Der im nahen Thurgau wohnhafte Patrik Wägeli gewann den Viertelmarathon! Der wohlbekannte Peter Gschwend musste sich wohl mehr anstrengen, als ihm lieb war. Er gewann zwar seine Altersklasse W 65 in 3h16, aber die Gegnerschaft war für einmal nicht weit dahinter. Beeindruckt haben mich unsere älteren Damen: Tan Siew aus Dietikon gewann bei den über 70-jährigen Frauen in 5h35 und Rosemarie Marolf in 6h14 bei den über 75-Jährigen (stellt auch d i e s e s  Alter vor und einen Marathon in dieser Zeit). Auch der nimmermüde Erwin Huber aus dem nahen Sulz erbrachte mit rund 6h05 bei den über 75-jährigen Männern eine tolle Leistung. Und dies bei alles anderem als herbstlichen Temperaturen (ich lief im ärmellosen Shirt!).

Die Schweizer Teilnehmerschaft beim Marathon rekrutierte sich somit vor allem aus der zweiten Garde der Elite (sorry das Wort) sowie aus den Läufern und Läuferinnen von swiss masters running (ehemals Seniorenlaufverein Schweiz). Wir sm runler wurden an der Strecke unterstützt von Präsident Stefan Zingg und besonders schön fand ich, dass uns an der Siegerehrung der SM, welche im Stadion stattfand, Christoph Seiler, der Präsident von swiss athletics, die Medaillen überreichte. Womit ich noch bei mir angelangt bin: ja, tatsächlich reichte es mir für eine Medaille und erst noch für die goldene (bei den W55). Die Tatsache, dass ich sowohl in der Gesamt- als auch in der SM-Wertung vor der ersten W50-Dame klassiert bin, freute mich sehr. Mein Ziel, unter 3h30 zu laufen, verpasste ich zwar, aber ich denke, es war für alle schwierig, bei doch recht warmen Temperaturen auf Bombenzeiten zu kommen. Nachdem ich den Halbmarathon (mit dem 3.30er-Zugläufer!) in 1h44 passiert hatte, wusste ich, dass es knapp werden würde. Ich zog dann dieser Gruppe davon, staunte irgendwie, nicht mehr eingeholt zu werden… wie mir nach dem Lauf zugetragen wurde, seien sowohl der 3.15er- als auch der 3.30er-Zugläufer plötzlich von der Bildfläche verschwunden (inoffiziell – nicht bestätigt).
Ich konnte diesen Marathon von A – W gut durchlaufen. Bei X (km 40) und Y (km 41) musste ich dann zu beissen beginnen… Z (die letzten 200 Meter gingen dann mit der Unterstützung der Sikinga-Freunde Rolf und Luzia) nochmals ordentlich (die beiden liefen den Viertel- bzw. Halbmarathon). Zweimal konnte ich auch auf die Unterstützung von Ehemann Fabian zählen. Vor allem, als er mich bei km 40 nochmals mit Cola verpflegte, dünkte es mich, dass  i c h  es wäre, welche Mühe hatte, seinem Tempo zu folgen ? ).

Organisatorisch bewegt sich der 3-Länder Marathon auf einem sehr guten Niveau. Die Qualität ist an vielen Stellen hervorragend (Umkleideschiff am Start, Benutzung des Hallenbades nach dem Ziel, Duschtrucks, Verpflegung). Auch die Zuschauer vermag dieser Marathon zu mobilisieren.
Es hat sich gelohnt, mal wieder einen «andern Marathon» zu laufen!

Jacqueline Keller

 Rangliste

W55  1. Jacqueline Keller (30. Gesamtrang Damen)   3.31.10

3 laender marathon

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