Vor 2 Wochen haben 13 Hörner bei tollstem Joggingwetter den Weg entlang der Limmat ins Herzen von Zürich gefunden.
2 Wochen später kamen ebenfalls einige Hörner nach Zürich. Lag es am Wetter, dass es von deren 13 nur noch 3 waren oder dem Umstand, dass statt 35 km nun 42.195 km zu Laufen waren?
Noch vor rund 7 Tagen wurde ideales Joggingwetter prognostiziert (12 Grad, wolkig mit wenig Sonne). Jedoch meinte es der Wettergott nicht gut mit uns. Von Tag zu Tag verschlechterte sich die Prognose und so standen uns eisige Temperaturen zwischen 2 und 4 Grad mit Niederschlag bevor.
Pünktlich um 8 Uhr starteten nebst Jacqueline, Frank und mir weitere rund 4'000 Läufer:innen für die Königsdisziplin. Zum Glück fanden wir den Weg an den Start im Trockenen und auch die ersten rund 20 km auf dem Weg nach Meilen konnten wir ohne Regen bzw. Schnee absolvieren. Auf dem Rückweg in die Stadt kam der erste grössere Schauer, welcher jedoch von einigermassen kurzer Dauer war. Während den letzten Kilometern in der Stadt setzte jedoch erneut stärkerer Niederschlag ein, welcher uns bis übers Ziel begleitet hat. Auch wenn man beim Rennen warm kriegt, setzte die Kombination von Kälte und Regen bzw. Schneeregen schon stark zu. Zum Glück erhielten wir im Ziel goldene Wärmefolien.
Für mich war es der erste Marathon in meinem Leben und ich habe mir diesen wettertechnisch schon etwas anders vorgestellt. Da bekanntlich jammern nichts bringt und ich mich mental auf kaltes Regenwetter eingestellt habe, machte ich das Beste aus meinem ersten Marathon. Trotz intensiver Vorbereitung – unter anderem mit den besagten 35 km vor 2 Wochen – konnte ich meine Kräfte noch nicht genau einschätzen und vermutete, dass ich im besten Fall bei 3h30, jedoch eher gegen 4h landen werde. So habe ich mich bei der Anmeldung an den Lauf auch eher konservativ eingeschätzt, weswegen ich mich nach dem Start zuerst etwas nach vorne kämpfen musste, wo ich anschliessend lange hinter den 3h30 Pacemakern gelaufen bin.Nach etwa 35 km spürte ich die stärkere Anstrengung und wurde in der Innenstadt doch etwas langsamer. Mit 3h29.32 unterbot ich dennoch meine Zielzeit und bin äusserst zufrieden mit meinem ersten Marathon.
Leider haben Jacqueline, Frank und ich uns sowohl beim Start wie auch im Ziel nicht gesehen – zu viele Leute waren unterwegs oder zu schnell wollten wir uns ins Warme und Trockene begeben. Frank war mit seiner Zielzeit von 3h40.36 ebenfalls zufrieden, ist jedoch aufgrund der Wetterbedingungen fast erfroren. Jacqueline leistete ihren 120. Marathon! Sie beschreibt diesen als einer der härteren Marathons in ihrem Leben, absolvierte diesen mit 3h35.30 dennoch in einer tollen Zeit und ist damit erste in ihrer Kategorie. Eine Höchstleistung, zu welcher wir ihr herzlichst gratulieren. Und Chapeau, dass wir alle im Abstand von nur 11 Minuten ins Ziel kamen.
Schön war, dass wir von mehreren Hörner Unterstützung erhielten. Um den Bürkliplatz herum spornten uns Bruno und "Maus" sowie Andrea und Manuel an. Bei diesem Wetter ist es umso schöner, antreibende Worte aus dem Publikum zu erhalten.
Jedoch können nicht alle so glücklich auf den 21. Zürich Marathon zurückschauen. Wenige Tage zuvor erlitt Spitzenmarathonläufer Adrian Lehmann einen Herzinfarkt. Noch im Startgelände wurden die besten Genesungswünsche ausgesprochen. Erst im späteren Tagesverlauf wurde veröffentlicht, dass Adrian Lehmann bereits am Vortag aufgrund des Vorfalls verstorben ist – ein Schock für die Schweizer Marathonwelt.
Letztes Jahr schrieb Jacqueline in ihrem Bericht: «Nach dem Marathon ist vor dem Marathon». Ob mein erster Marathon nun der Start einer Marathonkarriere sein wird oder ein einmaliges Erlebnis bleibt, wird sich zeigen und wir lesen möglicherweise in einem Jahr wieder darüber. Umso motivierender wäre es, wenn im nächsten Jahr noch weitere Lauftalente des LG Horn (erstmalig) den Weg nach Zürich finden würden.
Adrian Morf
Ein geschlossenes Mannschaftsergebnis gelang unserem Horn-Trio am "Zürich-Marathon".
Alle liefen innert 11 Minuten ein - wenn das kein Beweis für ein ausgewogenes Samstags-Training ist?!
- Adrian Morf 3.29.32 (1. Marathon)
- Jacqueline Keller 3.35.30
- Frank Warzecha 3.40.36
