Treff der Legenden
Leider nur zwei Hörner am Start
Legendär ist er, der Wohler Pfingstlauf! Seit den 60er-Jahren wird er ausgetragen und diesmal zum 57. Mal. Durch die Verlegung (ab 2022) des Wettkampfzentrums ins Stadion Niedermatten hat er etwas an Charme verloren. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Logistik um einiges einfacher ist, wenn kompakt alles von einer Stelle aus organisiert werden kann. Mit dem WKZ in Wohlen und dem eigentlichen Lauf im Erdmannlistein-Wald, so wie es früher war, war der Anlass einfach zu weit auseinandergerissen. Es war jeweils ein Problem, wenn jemand aus der Familie oder dem Club schon zur Rangverkündigung musste, während der/die andere noch im rund 2 km entfernten Wald am laufen war.
Die Mitglieder der LR Wohlen sieht man nicht mehr so zahlreich an Läufen. Einige sind etwas „alt“ geworden und haben aufgehört mit Wettkämpfen, andere „zwickt“ es seit Jahren irgendwo am Körper und sie beschränken sich aufs Training. Aber am Pfingstlauf, da waren und standen sie allesamt da und organisierten einen fast perfekten Lauf. Sie waren nicht zu beneiden an diesem ersten Juni-(Pfingst-)Wochenende: es fanden zahlreiche andere (Lauf-)Veranstaltungen statt. Was aber auffiel: Nebst der eher etwas älteren Garde der Wohler Helfer, marschierte auch die eher ältere Garde an Läufern auf! Allen voran Peter Gschwend, nun einiges über 70-jährig, den legendären Pfingstlauf, damals im Wald, einige Male gewonnen hat. Mittlerweile ist er eine Lauflegende, genau so wie Kudi Steger, auch ein sehr alt Gedienter, welcher immer noch das Waffenlauf-Rucksäckli schulterte (gewonnen wurde dieser Waffenlauf übrigens von der jüngsten anwesenden Legende, Christian Kreihenbühl, Olympiateilnehmer Marathon 2016). Und wenn wir schon bei den Legenden sind: Natürlich omnipräsent an diesem Pfingstlauf ist die LR Wohlen-Legende „Chabi“ Burkart, welchen immer noch fast alle kennen. Da fand ich es eine gute Idee, dass ich unsere LG Horn-Legende „Maus“ an den Lauf mitnahm und so konnten sich die beiden über die guten alten Lauf-Zeiten austauschen.
Leider verlief sich nur ein Horn-Duo an den Pfingstlauf, welcher grösstenteils bei trockenem Wetter durchgeführt werden konnte. Regnete es am Vortag teilweise stark, so beschränkte sich das Nass von oben auf einige wenige kleine Phasen. Es war zeitweise etwas nass und dreckig auf dem Boden, jedoch hatte dies kaum Einfluss auf die Laufzeiten. Die Strecke führt von der Niedermatten aus oft der Bünz entlang nach Dottikon, macht dort ein Ründeli und führt dann, ebenfalls mit einer kleinen Schlaufe, nach Wohlen zurück. Es fällt auf, dass die Zeiten etwas schnell sind…. Und das ist eigentlich der einzige Kritikpunkt: die Strecke ist nur 9,9 km lang. Schade (ich habe nachgeschaut, mit einer andern Sportuhr am Arm zeigte es bei mir bereits im 2022 9,9 km an). Eventuell könnte man den Start 100 m weiter nach hinten verlegen? Ansonsten gibt’s nichts einzuwenden an diesem legendären Lauf. Uebrigens: den Finisherpreis fand ich ganz originell: eine schöne Spagetti-Dose mit „Bschüssigem“ Inhalt. Gute Idee.
Max, mittlerweile auch eine Walking-Legende, kam es entgegen, dass das Wetter angenehm war und er stöckelte die Strecke – es war dieselbe Strecke wie die Laufstrecke – in rund 1 ¾ Stunden ab. Meine Wenigkeit hatte es mit hochklassigen (legendären) Gegnerinnen zu tun (Monika Kaufmann im 1. ‚und Maja Luder im 2. Rang) und einmal mehr hätten wir auch bei den jüngeren Kategorien eine super „Gattung“ gemacht. Mich freute mein Rang und meine Zeit. Nach der Rangverkündigung blieben erstaunlich viele Läufer noch in der Festwirtschaft sitzen. Tatsächlich riss nun der Himmel auf und lud ein, den Vorabend noch etwas zu geniessen, so ganz nach dem Motto:
Pfingsten bei Regenguss – ein kleiner Verdruss
Klart der Himmel auf – ein grosser Genuss!
Jacqueline Keller
Auszug aus der Rangliste:
Nordic-Walking 10 km: Max Schmid, 1h43.32
Pfingstlauf 10 km: Jacqueline Keller, 19. Rang overall, 3. Rang W60, 45 Min.32