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1. Engadiner Vollmondlauf vom 26. Juni 2021

Wieder mal eine Laufpremière für Jacqueline

Anfangs Juni wurde wieder mal ein Datasport-Newsletter versandt und da viel mir ein ganz spezielles Angebot auf: der erste Engadiner Vollmondlauf, ein Halbmarathon von St. Moritz Bad (San Gian, beim Heilbad)) nach Sils und retour.
Das reizte mich, zumal ich eigentlich gerne in der Nacht laufe. Allerschönste Erinnerungen an Laufen in der Nacht habe ich an ca. zwei Vollmond-Nächte vor rund 40 Jahren im Schwarzwald, als wir mit unserem Vater «Maus» mit den Langlaufskiern um den Blasiwald liefen. Nie werde ich vergessen, wie wir ohne Stirnlampe, nur im Mondschein, auf der Loipe liefen. Es folgten einige wenige 100 km-Läufe in der Nacht und auch an den Staffel-Einsätzen an den 12- und 24 Stunden-Läufen in Brugg lief ich immer gerne in der Nacht.

Auf 80 Teilnehmer*innen war dieser Halbmarathon begrenzt und kurz vor Meldeschluss meldete ich an. Ich war einigermassen erstaunt, dass nur rund 40 Läufer*innen gemeldet waren. Doch was solls! ich wollte diesen Lauf geniessen und so war es mir auch egal, dass es für mich eigentlich keine passende Kategorie gab. W40 und W 60 wurden angeboten.

Um 20h45 war beim sportfreundlichen Hotel San Gian in St. Moritz der Start. Die Strecke wird beim Komoot-Laufportal so beschrieben:

Engadiner Vollmondlauf | Laufrunde | Komoot

Es war noch einigermassen hell beim Start und man hätte eigentlich flott losziehen können. Doch ich merkte bald, dass «es» nicht mein Tag war. Beziehungsweise: ich merkte wahrscheinlich mein Alter (59), gepaart mit der Anreise auf 1800 m Höhe an jenem Tag. Ich hatte ungewöhnlich Mühe mit der Atmung und kam nie, aber auch (fast) gar nie in einen Flow. Nicht mal den ersten Kilometer schaffte ich unter dem 5er-Schnitt (das sah ich erst bei der Auswertung – unterwegs verzichtete ich auf den Blick auf die Uhr). Trotzdem konnte ich den Lauf irgendwie geniessen. Es war wirklich schön, zu sehen, wie sich der Tag verabschiedete und es immer mehr eindunkelte. Zuletzt sah man nur noch die Bergkonturen. Das konnte ich geniessen, denn ich hatte mich schon längst vom «Tempo machen wollen» verabschiedet. Bei der bestbekannten Brücke in Surlej unterstützte mich noch meine liebe Freundin Theres Voser. Das tat gut. In einem ständigen Auf und ab gings nun entlang des Silvaplanersees nach Sils (nähe Furtschellas-Bahn) und auf der grossen, Sils vorgelagerten Ebene, gabs die Wendeschleife. Dort hatte ich 10 gute Minuten und konnte gut ziehen. Jedoch hatte ich auf dem welligen Rückweg wieder meine liebe Mühe.

Bei der erneuten Passage in Surlej motivierte mich Theres nochmals und von da an war ich sehr froh um meine Lampe. Mit gedrosseltem Tempo war der Schluss angenehm. Erst in Surlej, km 15, wurde mir bewusst, dass der Mond ja gar nicht schien. Wir umliefen den Olympia-Schanzen-Hoger (dort wo sich am «Engadiner» die Langläufer stauen) und liefen durch ein stockdunkles Waldstück zum Campingplatz St. Moritz. Dort musste ich die Leuchtstäbe, welche die Strecke wiesen, richtiggehend suchen. Aber bald sah ich das schön beleuchtete, mondäne Hotel Kempinski. Ich versuchte, wenigstens stilistisch nochmals schön zu laufen und rannte so dem Ziel entgegen. An diesem Tag (26./27. Juni) waren wir 34 Jahre verheiratet und diesem Umstand sei Dank, erkannte ich in der Dunkelheit, ca. 100 m vor dem Ziel, die Konturen meines Ehemannes. Ich lächelte ihm artig zu, wie sich das gehört nach so vielen Ehejahren, und spurtete ins Ziel. Tja, 1h48… nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber eine Erfahrung mehr und der erste Vollmondlauf ohne Vollmond… ?

Da wir per OeV von La Punt nach St. Moritz anreisten, nahmen wir auch gleich den nächsten Bus wieder, welcher in diese Richtung fuhr. Ich verpasste also die – wie mir bestätigt wurde – schmackhafte Medaille (sprich Bündner Gerstensuppe) und das Dessert nach dem Lauf.
Im Bus erzählte mir Fabi, dass die Siegerin meiner Kategorie 16 Jahre jünger sei als ich… was mich nicht weiter erstaunte. Aber als ich erfuhr, dass es zum zweiten Platz bei den W40 gereicht hatte, war ich schon ziemlich erstaunt… und erfreut.

Abschluss in Sils
Im Vorfeld machte ich es mit mir so aus: sollte es zu einem Podestplatz in der Kategorie reichen, so würde ich am Sonntagmorgen (27. Juni) nochmals nach Sils fahren. Dort fand nämlich, im Fextal, auf der Terrasse des Hotels Chesa Pool, die Rangverkündigung mit vorgängigem Brunch statt. Es gäbe Sachpreise und man müsse anwesend sein, falls man… Gerne erwähne ich, dass der Brunch ebenfalls im Startgeld inbegriffen war. Also fuhren wir am Sonntagmorgen nach Sils. Bei schönem Sommerwetter genoss ich einen wirklich schmackhaften Brunch auf der Hotel-Terrasse (währenddem Fabi schon mal nach ganz hinten ins Fextal wanderte). Die Rangverkündigung war pünktlich und gross war meine Ueberraschung, als ich einen wertvollen Essensgutschein fürs Chesa Pool ODER das Restaurant des Hotels San Gian erhielt.

Fazit
Ein schöner, etwas anstrengender Halbmarathon zu ungewohnter «Tages-«Zeit. Ich kann eigentlich nichts aussetzen. Aber trotzdem denke ich, dass es ein Nacht-Volkslauf im Engadin schwer haben wird, viele Teilnehmer zu generieren. St. Moritz ist halt weit weg und nicht jedermann möchte gleich noch eine Uebernachtung buchen (geht gar nicht anders). Trotzdem: für solche, welche diesen Lauf mit einem Wochenendausflug verbinden, kann ich ihn nur empfehlen.

Ich habe an diesem Lauf noch eine (Zeit-)Scharte auszusetzen und werde wohl nochmals teilnehmen. Dann aber auch in der für mich passenden Kategorie. Ich freue mich darauf.

Gerne ergänze ich diesen Bericht einfach mit ein paar Fotos vom Engadin, welche den Silsersee zeigen, den Lej Marsch (St. Moritz), den St. Moritzersee von Corviglia aus gesehen und den Lej Champfer/Silvaplanersee von Corviglia aus gesehen.

Rangliste: Datasport DS live (datasport.com)

Jacqueline Keller