The Special one
Letztes Jahr konnte der Jungfrau Marathon coronabedingt nicht durchgeführt werden. Es ist aber nicht so, dass die Pandemie dieses Jahr kein Thema mehr ist. Die Berner Oberländer zeigten sich recht kreativ und erarbeiteten ein angepasstes Konzept. Dies beinhaltete Zertifikatspflicht, Start auf dem ehemaligen Flugplatz Interlaken, acht Startblöcke à 500 Teilnehmer, Ziel bei der Station Eigergletscher usw.
So standen wir auf der Startpiste, zwar ohne Zuschauer, aber ready for take off mit Abflug Richtung Bönigen und hoffentlich erfolgreicher Landung am Fusse der Eiger Nordwand. Die erste Schleife führte uns ein Stück dem Brienzersee entlang bis nach Erschwanden, wo uns schon die erste giftige Steigung erwartete. Dem Höhenweg folgend gings wieder zurück Richtung Flugplatz. Nach dem Ueberqueren der Holzbrücke vor Wilderswil befanden wir uns dann auf der Originalstrecke.
Obwohl Zuschauer nicht zugelassen waren und die Unterhaltung an der Strecke abgesagt worden war wurden wir doch von vielen Leuten angefeuert. In Wilderswil sorgten sogar zwei Treichler für Stimmung und in Lauterbrunnen klatschten fast so viele Anhänger wie in früheren Jahren. Auch oben in Wengen war die Ambiance grossartig. Nach der Ueberwindung der «Wand» tat dies richtig gut und gab mir wieder Energie.
Alsbald erreichte ich die Station Wixi, wo noch der letzte Aufstieg als Dessert folgte. Dadurch, dass ich mich am Anfang im flachen Teil eher etwas zurückhielt fühlte ich mich immer noch recht gut. Zu meiner Ueberraschung stand da oben an der Moräne der legendäre Dudelsackspieler und entlockte den Läufern ein Lächeln. Drüben an der Locherflue wartete wie immer das «Schoggitäfeli», auf das ich mich schon lange gefreut hatte.
Anstatt runter zur Kleinen Scheidegg bogen wir ab in die letzte Steigung, die einem noch die letzten Kräfte raubte. Erschöpft, aber glücklich und zufrieden überquerte ich die Ziellinie bei der Station Eigergletscher. Dieser Lauf wird uns speziell in Erinnerung bleiben, da die Organisatoren wirklich alles unternommen haben um uns einen tollen Lauf anbieten zu können, was ihnen auch vollumfänglich gelungen ist.
Martin Egli
Auszug Rangliste
M60, Rang 58, Egli Martin, 5:36.49,2