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65. Brienzersee-Lauf

Traumtag im Berner-Oberland

Es gibt sie immer noch, die Traditionsläufe, welche noch in meinem Palmarés fehlen! Der Brienzersee-Lauf ist so einer! Zwar war ich mal am Halbmarathon mit Start in Brienz, aber den ganzen, rund 35 km langen Lauf von Bönigen nach Bönigen, gespickt mit etlichen Höhenmetern «obsi und nidsi», Wurzel-Weglis und Kies-Passagen, aber traumhaften Aussichten, der fehlte mir noch!
Zum 65. Mal bereits, wurde dieser im 2021 ausgetragen.

Ferienhalber konnte ich nicht am Hallwilersee-Lauf teilnehmen, also entschloss ich mich für eine andere See-Umrundung, nachdem ein anderer Wunsch-Lauf, der Ascona-Run, zu früh am Morgen startete, um gleichentags anzureisen (ich verstehe natürlich Turismo Ascona voll und ganz ? ).
Wie meine schlaue Garmin-Uhr beim Auslesen berichtete, wars um 10 Uhr beim Start ganze 3,5° «warm». Ich wusste, dass ich bis ca. Mitte der Strecke, welche zuerst auf der Giessbach-Seite verläuft, auf die Zähne beissen musste, denn das ist der schattige Teil. Ich entschied mich gegen «Langarm» und zog mir die langen Woll-Stulpen über die Handgelenke an. So richtig warm hatte ich nie – richtig gefroren aber auch nicht. Eigentlich war das so ideal, denn die Stulpen konnte ich nach
15 Kilometern, beim Camping in Brienz, in die (Radler-)Hosen verstauen.

Zur Strecke
Der Brienzersee-Lauf führt praktisch nie ganz am Ufer entlang. Nur ganz am Anfang, am Schluss und
im Gebiet der Talstation der Rothorn-Bahn, dort, für rund 2 Kilometer und auch die letzten anderthalb Kilometer, erschwert sich die Strecke durch Kiesweg-Passagen. Nach rund 3 Kilometern geht’s erstmals zur Sache und rund 150 Höhenmeter müssen vor Isletwald bezwungen werden, welche aber ebenso schnell, bis ins Dorfzentrum, wieder vernichtet sind. Ich rutschte beim Anstieg auf einer Eisplatte aus und somit rannte ich sehr vorsichtig runter… man weiss ja nie…
Kurz erholt und nach ca. 8 Kilometern beginnt die Hauptsteigung des Laufes, teils auf Asphaltsträsschen, teils auf Trails. Bis weit übers Hotel Giessbach, und die Fälle ins Sicht, liefen wir. Anschliessend ein paar hundert Meter auf einem Wurzelweg, dann sogar noch ein kurzes Stück felsiger Trail und hinunter ging es auf der Zubringerstrasse des Giessbach-Hotels, an den Camping-Platz «Seegärtli», wo sich der Halbmarathon-Start befand. Danach nach Brienz, wo wir, wie schon erwähnt, an der kiesigen Promenade entlang liefen. Ausgangs Brienz bogen wir dann auf die Kantonsstrasse ein, welche eigentlich hätte autofrei sein sollen. Auf DAS freute ich mich am meisten.
Doch infolge des schönen Wetters und weil sich (leider) viele heutzutage bei schönem Wetter mit einem Autofährtli vergnügen, konnte dies – erstmals – nicht ganz umgesetzt werden. Es überholten uns so ca. im 10-Minuten-Takt jeweils rund 50 Autos und danach ging dies entgegengesetzt so weiter, also es kamen uns wieder Gruppen mit 50 Autos entgegen. Ja, das ist (leider) die heutige Zeit und ich hoffe sehr, dass eine vollständige Sperrung dieser Strassenseite wieder möglich sein wird.
Trotzdem hatte es in den Dörfern ordentlich Zuschauer und wir Läufer konnten den sonnigen Tag mit tollen Aussichten auf den See und die Giessbach-Seite geniessen.

Bei Ringgenberg bogen wir ins Dorf ab und liefen zuerst hoch über dem See, ehe es anschliessend sehr «giftig» einen schmalen Wanderweg, vorbei an der Burg, runter an den See ging. Da merkte ich meine Oberschenkel doch ziemlich, was wahrscheinlich vom Bergab- und Asphaltlaufen her «rührte».
Schon kam die Tafel mit km 32 und bereits auch die Eisenbahnbrücke über den Auslauf des Brienzersees. Als Dessert, wie auch schon erwähnt, musste noch auf dem kiesigen Seeweg gelaufen werden. Gefühlsmässig nach dem Motto, bei jedem Schritt rutscht man noch ¾ retour!
Ich war danach sehr froh, den Zielbogen zu sehen und freute mich sehr, als ich auf der Ziel-Uhr
«2h53» erkennen konnte. Ich hatte also mein Ziel, unter 3h zu bleiben, problemlos erreicht. Allerdings möchte ich erwähnen, dass meine eigene Garmin Uhr «nur» 34 Kilometer zeigte. Was genau «die Wahrheit ist, weiss ich nicht, meine eigene Nachmessung bei «Schweiz mobil» zeigt 35 Kilometer und rund 700 Höhenmeter an. Das mit den Höhenmetern stimmt ziemlich genau und da die Strecke «weit entfernt» von der Zahl 42 ist, spielt dies auch keine grosse Rolle.

Fazit: Mir hat der Lauf sehr gefallen. Es gibt 7 Verpflegungsstellen, die meisten sogar mit Cola, womit auch eine gute Versorgung gewährleistet ist. Ein Start war nur mit Zertifikat möglich. Somit konnte auf einen «Individual-Run» verzichtet werden und das war gut so. Nach dem Lauf und der Rangverkündigung konnte ich – endlich – noch etwas die schöne See-Promenade geniessen. Dort bin ich nämlich während dem Jungfrau-Marathon schon x-Mal durchgelaufen, aber Zeit für richtiges Sight-Seeing blieb da nicht. Via Interlaken ist Bönigen sehr gut mit ÖV erreichbar. Um 15h42 fuhr ich in Bönigen wieder weg und war bereits kurz nach 18 h wieder am Bahnhof Turgi, von wo ich «nur» noch an den Gebenstorfer Sandrain radeln musste. Vergeblich versuchte ich beim Vorbeifahren den Ronald im Garten zu erspähen… wie ich tags darauf feststellte, war dieser ebenfalls «läuferisch» unterwegs …

Meine Eckdaten:
13. Gesamtrang (1. Teil: 14. Rang / 2./3 Teil 8. Rang), 2. Rang W 50. Zeit: 2h53.13

Jacqueline Keller